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Newsletter Dezember 2017

Liebe Leserinnen und Leser,   

wir hoffen Sie hatten ein schönes und erfolgreiches Jahr 2017!   

Neue Regierung, neue Währung

Diese beiden Themen haben allerdings nur gemeinsam, dass wir Sie in der letzten Newsletterausgabe diesen Jahres für Sie aufgearbeitet haben.   

Konkret erwarten Sie folgende Inhalte:    

Unsere 3 aktuellen Finanztipps

  1. Bitcoins & Co. - Blase oder Investment-Chance     
  2. Auto wieder hergestellt, Fahrer Totalschaden   
  3. Neue Regierung, neue Pensionsregelung     

Unsere Leseempfehlung: Österreicher als typische "Sparbuch-Sparer" Schlusslicht in Europa bei Anlageerträgen

Wir wünschen Ihnen schöne Feiertage und alles Gute für das kommenden Jahr!    

Und natürlich viel Spaß beim Lesen unseres Newsletters

Helga Stockinger und Ronny Felsner   


Tipp 1) Bitcoins & Co. - Blase oder Investment-Chance?   

Es ist schwer in Zahlen zu fassen. Im letzten Monat mehr als verdoppelt, über 300 Prozent Kursgewinn von Bitcoins zum Euro in den vergangenen drei Monaten und seit Jahresbeginn überhaupt schon auf den fast 20fachen Preis gestiegen. Wie wird das weitergehen?

Diese Frage können wir leider seriös nicht beantworten. Den Grund des Kursanstiegs dagegen schon. Der richtet sich ganz simpel nach Angebot und Nachfrage. Solange Spekulanten (wir sprechen hier bewusst nicht von Anlegern) bereit sind höhere Preise für Bitcoins zu bezahlen wird der Kurs weiter steigen.    

Ganz banal betrachtet hat sich allerdings völlig losgelöst vom Preis eines Bitcoins dessen Wert nicht verändert. Der steht nüchtern betrachtet weiterhin bei Null. Bitcoin ist keine Währung. Bitcoin ist eine Handelsware. Freilich gibt es schon Unternehmen, welche Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren. Das ist letztendlich aber nichts anderes als Waren gegen die Ware Bitcoin zu tauschen. Ähnlich wie beispielsweise gegen Edelmetalle zu handeln.

Wo ist der Nutzen von Bitcoins?

Es ist derzeit weder für ein Unternehmen von Vorteil in Bitcoins bezahlt zu werden, noch hat der Käufer einen Mehrwert eine Kryptowährung in Zahlung zu geben. Selbst wenn die hohen Umwechselkosten und die extremen Wertschwankungen wegfallen würden. Setzt man den fehlenden Nutzen in Relation zum Preisanstieg sollte das ziemlich zu denken geben.

Die Idee eine vom globalen Geldsystem unabhängige Parallelwährung zu schaffen ist ehrenhaft und reizvoll, die Technik beeindruckend. Sollte das herkömmliche Finanzsystem völlig in sich zusammenbrechen könnten (wir verwenden hier bewusst den Konjunktiv) Kryptowährungen davon profitieren. Bei allen Herausforderungen und Ungereimtheiten – auch in der europäischen Geldpolitik – ist derzeit ein solches Szenario nicht in Ansätzen als realistisch einzustufen.

Vielmehr werden illegale Geldflüsse im anonymen Kryptowährungssystem zum Problem und die inzwischen erreichten Milliardenvolumina würden bei einem Platzen der Blase auch Spuren in der Realwirtschaft hinterlassen. Entsprechende regulatorische Auflagen (zB. Transaktionsbesteuerungen, Legitimierungen der Kontoinhaber, etc.) könnten für einen massiven Kursrückgang sorgen.    

Auch wenn wir einen weiteren phänomenalen Kursanstieg von Bitcoin und Co. nicht ausschließen können sagen wir weiterhin, „Finger weg von Kryptowährungen“.    

Tipp 2) Auto wieder hergestellt, Fahrer Totalschaden

Hannes ist 25 Jahre alt. Er liebt sein Auto. Nicht auszudenken, wenn es kaputt geht.

Deshalb hat Hannes eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen. € 86,91 pro Monat. Bei einen Totalschaden seines VW Golfs erhält er im Gegenwert von € 33.500,- einen neuen.             

Hannes ist Büroangestellter, er verdient € 1.790,- pro Monat netto. Kann er unfall- oder krankheitsbedingt nicht mehr arbeiten ist er gesetzlich "teilversichert". Er bekommt eine "Berufsunfähigkeitspension" in Höhe von € 897,- netto monatlich. Davon kann er seine teilzeitbeschäftigte Frau und sein Kind aber nicht mehr ausreichend versorgen.    

Halbe Kosten, vielfache Leistung

Eine private "Berufskasko" (Versicherung gegen Arbeitsunfähigkeit) würde Hannes nicht einmal die Hälfte seiner Vollkasko-Autoversicherung kosten, nämlich lediglich € 39,73 pro Monat. Und € 1.000,- Rente pro Monat bis zum Pensionsantritt leisten. Gesamtleistung von 25. bis 65. Lebensjahr somit: € 480.000,-.    

Im Jahr 2016 haben übrigens 57.040 Personen in Österreich einen Antrag auf gesetzliche Arbeitsunfähigkeitspension gestellt. Viele davon werden ihr Auto Vollkasko versichert haben. Im Gegensatz zu Deutschland werden allerdings leider die wenigsten eine private Zusatzversicherungsleistung zur Deckung ihres Einkommensverlustes erhalten.          


Tipp 3) Neue Regierung, neue Pensionsregelungen    

Evaluierung. Dieses Substantiv zieht sich wie ein roter Faden durch das soeben veröffentlichte Regierungsprogramm im Themenbereich der Pensionen. Allerdings nur durch die detaillierte 182seitige Version.

Die aktuellen Schlagzeilen dagegen werden von den offenbar bereits ausverhandelten "Rentenzuckerln" bestimmt. Wir haben für Sie auszugsweise die angedachten Maßnahmen durchleuchtet und bewertet.

  • Mindestpension neu € 1.200,- pro Monat brutto. (Bisher € 890,- bzw. mit 30 Beitragsjahren € 1.000,-). Diese Maßnahme ist an 40 Beitragsjahre gekoppelt. Kindererziehungs- oder Arbeitslosenzeiten zählen hier nicht (sind "Versicherungszeiten"). Damit werden es teilzeitbeschäftige Mütter schwer haben die Hürde mit 40 Erwerbsjahren zu erfüllen. Umgekehrt wird mit 40 "normalen" Erwerbsjahren in der Regel ohnehin eine Pension > € 1.200,- pro Monat herausschauen. Für Landwirte mit geringer Beitragsgrundlage wird sich diese Regelung sehr positiv auswirken, ansonsten dürften sich die Kosten für die Regierung sehr in Grenzen halten.
  • Erhöhung Zuschlag Korridorpension von 4,20 % auf 5,50 % jährlich, wenn bis zu 3 Jahre über das Regelpensionsalter hinaus gearbeitet wird. Der Pensionsversicherungsbeitrag entfällt für Arbeitnehmer und Arbeitgeber in dieser Zeit zur Gänze (bis dato zur Hälfte). Dürfte voraussichtlich nur bei Regelpensionsalter 65 (also momentan nur für Männer) gelten. Sofern über 65 gearbeitet wird sollte ein Pensionsaufschub nun wirtschaftlich bzw. rechnerisch Sinn machen.
  • Betriebliche Altersvorsorge soll forciert bzw. stärker gefördert werden, hier werden noch keine konkreten Maßnahmen genannt.      

Damit ist dann auch Schluss mit den leistungsseitigen Besserstellungen.

  • Bei den Einschnitten und Kürzungen liegen die Fakten bis dato nur sehr oberflächlich auf dem Tisch. Fix sein dürfte, dass die Altersteilzeitregelung gegenüber jetzt erst zwei Jahre später in Anspruch genommen werden wird können (Frauen erst ab 55, Männer ab 60).
  • Das große Ziel der Regierung heißt faktisches (also tatsächliches) Pensionsantrittsalter anzuheben. Hierzu sind Erschwerungen bei den Voraussetzungen für vorzeitige Pensionen (zB. sollen Arbeitslosenzeiten nur noch bedingt angerechnet werden) vorgesehen. Weiters soll der Zugang zu Arbeitsunfähigkeitspensionen weiter erschwert werden.
  • Abgeschafft bzw. weiter eingeschränkt sollen Pensionsprivilegien (Beamte, Nationalbank, ÖBB, Post/Telekom, etc.) werden, Kürzungen sind für Rentenleistungen ausländischer Staatsbürger angedacht.     
  • „Evaluierungen“ wurden bei Pensionsleistungen für Schwerarbeiter und Hinterbliebene angekündigt.           

Unsere Leseempfehlung:

Österreicher als typische "Sparbuch-Sparer" Schlusslicht in Europa bei Anlageerträgen

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Wir freuen uns auf Ihre Fragen zu unseren Newsletter-Themen und stehen Ihnen natürlich auch in allen anderen Finanzangelegenheiten mit Rat und Tat zur Seite.

Herzliche Grüße von Ihren Vorsorgespezialisten! 

Helga Stockinger & Ronny Felsner